mit s. zum frühstück verabredet. s. wohnt an der stadtgrenze, leider im osten. um 10 dann. ich fahre, suche, finde den laden, sieht aus wie eine gemütliche eckkneipe mit lauter schildchen für essen, frühstück, brunch etc. bla.

ich trete ein - stehe direkt in einer art vorraum mit tresen, sehr viele leute da. gemischtes alter, gemischte fratzen aber soweit ich erkennen kann alle total besoffen um die uhrzeit. außerdem die meissten in pitbull und lonsdale-shirts gepresst, egal ob muskulös oder fett. tatoos und glatzen strahlen mich an. ein paar der jungnazis gröhlen rammstein-songs mit die aus der jukebox dröhnen ... ich bitte die bedienung um einen kaffee, ein paar der glatzen gucken mich an als hätt ich gerade nach ner spende für den jugendclub gegen rechts e.v. gefragt.

ich verdrücke mich mit meinem kaffee in den hinteren ladenteil der komplett leer steht und warte. die tür zum klo geht auf, ein opi auf krücken steht in der offenen tür, total besoffen. er kriegt die koordination zwischen tür, krücke und eigenem gewicht nicht mehr hin und fällt vornüber aufs gesicht. die bedienung, als einzige noch nüchtern wie es scheint, hilft ihm auf. er brubbelt beim aufstehen "wixxtürken" , gesellt sich zum rest der bande nach vorn und fällt eine halbe stunde später in einer art koma nochmal von seinem barhocken (wieder aufs gesicht).

in den folgenden 20 minuten wartezeit in der ich mich echt verdamme nichts zum lesen mitgenommen zu haben beobachte ich die stadtrandnazis und schaue ihnen zu wie sie abwechselnd verfassungsfeindliche parolen oder rammstein-songs im chor gröhlen. endlich kommt s. und sieht ein dass ich hier nicht bleiben mag, auf der anderen strassenseite frühstücken wir dann beim tunesier auf der sonnigen terasse.. immer mal wieder dröhnt der nazichor herüber.

so bringt also der gesellschafts-abfall seinen sonntag-morgen rum.