Sonntag, 3. Juni 2007

debattenflut incoming

das war gar nicht gut in rostock. leider war ich nicht dabei, nun muss ich mir mein bild aus linker, rechter und irgendwodazwischen-presse zusammenzimmern.

ich freue mich auf all die "..aber..aber aber " debatten schon jetzt. die argumente werden sich wie stets bei so etwas gleichen wie ein ei dem anderen, man selber ist ja auch enorm anti-g8 und quasi-links, aber so ein vorgehen kann nicht unterstützt werden, spielt den falschen leuten zu, man müsse da auch langfristig schauen etc. bla.

einen minutiös rekonstruierten, glaubwürdigen bericht über die geschehnisse konnte ich bislang nicht finden. ich bedauere nicht dort gewesen zu sein, allein der information halber hätte ich schon gern gesehen wo der funke genau übersprang - am gepartken polizeiwagen ? beim "rausgreifen" einzelner demonstranten ?

für mich, ganz weit weg, im trockenen sitzend, gibt's erfahrungsgemäss bei solchen menschenansammlungen nur wenige gründe dass es so abgeht, der eine ist einkesseln und druck, menschen in die ecke getrieben reagieren extrem. dessen bin ich mir hier nicht ganz sicher, viele der anwesen sind ja angeblich bereits mit brandsätzen angereist. und das ist die andere option, zu der ich im moment eher tendiere: vollidioten auf krawall gebürstet, nicht diskussionswürdig, ganz im gegenteil. dann doch lieber noch ein tittenbild von paris hilton auf seite 1.

mal schauen, was schäubles überwachungsvision nicht mitgefilmt hat wird es sicher als handycam-doku in den kommenden tagen bei kerner & co zu bewundern geben.

step in the arena

vielleicht ist das die morgenluft im sommer, vielleicht ist es diese besondere stadt, das atmen von beton wenn man lange strecken zu fuss durch die gegend geht.

mein eigentlicher mp3-player hat den geist aufgegeben, ich habe einen jahre alten ersatz dabei, eine mobile festplatte mit display. ich höre "get rich or die trying", das 50cent-album wurde released und von mir rauf und runter gehört als ich noch in einer anderen welt gelebt habe. die songs sind seither "konserviert" gewesen denn ich habe das gerät danach nie mehr benutzt.

"life's on the line"
ich sehe mich mit dem fahrrad von zuhause ins büro fahren, teil einer fitness-abnehm-kampagne die mir kurz mal sehr wichtig war. ich musste anfangs an einer drogerie stoppen um neues deo fürs büro kaufen weil ich so durchgeschwitzt ankam. grinsen.

"what up gangsta"
wilde flames mit völlig hirnverbrannten kollegen über arbeitszeiten. noch härtere, noch kleingeistigere debatten mit vorgesetzten und vor-vorgesetzten über vorgehensweisen, etwas dass man vielleicht provoziertes mobbing nennen kann. ich kassiere am ende eine abmahnung, aber ich hatte meinen spass, kiss my ass, robert.

"in da club"
raus aus dem projekt. vorsätzlich und trotzdem ungerecht wie türken, ich hab's drauf angelegt. absoluter junkie von online-games, opfere alles dafür, rückblickend ein desaster auf ganzer linie. vorprogrammierter abstieg in noch mieseren job, noch mehr flucht in süchte. noch weniger fokus auf irgendwas. irgendwo hier bricht mein bisheriges leben komplett auseinander, nimmt eine gefährliche kurve nach unten und ich sehe sie nicht, auch wenn ich sie von dem für mich wichtigsten menschen der welt damals täglich vorgebetet bekomme, ich will es nicht sehen.

"bring it back - fanta4"
>50cent hat ausgeplayt. die fanti's und das "viel"-album sind drauf, auch damals oft gelauscht. smudo flowt so OMG heftig auf dem song<

was danach folgte war so vorhersehbar wie der grand-prix, und ich war nicht der ethno-pop der den preis bekam.
abstieg, arbeitslos aber auch egal, wird schon, und alg1 iss ja so übel nicht, sichert die miete für's erste. bevor es dann zum ernsten hartz4-bezug kommen kann blickt kurz die sonne durch und schenkt mir einen job der spassig ist. "as usual" möchte ich sagen mach' ich mich gut. meine zahlen sind cool, ich hab den shitt drauf, technisch top. bald bissl mehr verantwortung hier und da, fest übernehmen geht aber leider, leider erstmal nicht, klar.

"troy"
>jap. ich gestehe ich fands auch cool :(

tja totaler bruch zuhause war unvermeidlich. sie hat neue freunde, ich einen job, und neben diesem: online-games. ihre freunde lieb, aber nich mein ding. arrogant gelangweilt wende ich mich total ab, wir brechen, nun auch offiziell obwohl wir beide seit 2 jahren einfach nicht aussprechen was offensichtlich ist.
die art wie sie vom freund eines freundes sprichst verrät sofort was sie will, auch ohne das heimliche gehabe verliebter teenies das mir in den folgenden wochen die nerven raubt.
ich laufe kreise im park neben dem büro in jeder pause, ich laufe kreise in der wohnung wenn ich alleine bin. mir fehlt alles, mir fehlt kohle, mir fehlt die frau für die ich immer mein leben gegeben hätte, mir fehlt perspektive. ich denke zuviel nach, versuche abzuwägen. fühle mich von allen ungerecht behandelt, weiss aber es gibt keinen schuldigen neben mir selbst. kurz vor dem wahnsinnig werden, irgendwo auf einer wiese hinter dem alice-gebäude, finde ich an einem novembertag den schmiedehammer wieder den ich vor jahren verloren habe und packe das schwach glühende eisen wieder an.

curse -" lass uns doch freunde sein"
>oh yeah, hab ich damals auch geliebt wie nix. der mann flowt einfach immer. <

sofort umschwung, ich fühle, ich bin nicht mehr weit von dem nervenzusammenbruch weg. heute entschlossen morgen umzuziehen. so kam ich hier an, 8 jahre zuvor, so gehe ich weg. 7 kisten, ein computer und eine katze, letzter blick in die post - sie fährt mit der miete in den urlaub? auch egal. bye bye hamburg, warst immer gut zu mir.

2-3 monate brauche ich im neuen land um mich aus dem kokon zu winden den ich mir 8 jahre lang gesponnen habe. vorher weiss niemand von meiner rückkehr.
meine spärlichen kontakte empfangen mich mehr als herzlich, die wärme der freunde heilt meine wunden hundertfach schneller als gedacht.
ich lege alte süchte freiwillig und ohne selbstzwang ab, erwische die chance mich selbstständig zu machen und verdiene geld für mich selber und nicht mehr für vertriebler, vorgesetzte oder zeitarbeitsdeppen. inzwischen geht's mir gut.
neue leute, neue freunde, eine neue frau. für mich eine vorsichtige geschichte siehst du dich bereits als meine lady. wir werden sehen, manche narben heilen ja nie ganz aus.

nun bin ich 27. und endlich so wie ich mich haben will. ich feuere aus allen rohren und geniesse meine ungewohnten freiheiten - luxus ist ja wenn man die wahl hat. ich arbeite 6 tage tag und nacht und feier' dann 3 tage im park oder am see mit leuten bis mir der bauch weh tut vor lachen, bringe v. nach hause wenn die sonne aufgeht und laufe dann 2 stunden durch die stadt nach hause.

ich sage mir rückblickend nicht "selber schuld" , ich sage gar nichts und drück dem dicken jungen aus hamburg einen kuss ins gesicht und schenk ihm mein schönstes lächeln. lass uns so weitermachen wie jetzt.


"..und jetzt bounce du sau .. " (c) Smudo.

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